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Twitter-Screenshot vom 15.03.2018

OPD

Der 66-jährige Ex-Spion Sergej Skripal und seine 33-jährige Tochter waren am 4. März vor einem Einkaufszentrum in der südenglischen Stadt Salisbury bewusstlos aufgefunden worden. Sie kämpfen seitdem in einer Klinik um ihr Leben. Bei dem Anschlag wurde nach britischen Angaben ein Mittel aus der Gruppe der Nowitschok-Nervengifte eingesetzt, die das sowjetische Militär in den 70er und 80er Jahren entwickelt habe.

Ohne jeden Beweis beschuldigt England die Russen, hinter diesem abscheulichen Giftanschlag zu stecken – und leitet Strafmaßnahmen ein. Die USA befürworten die britischen Sanktionen. Russland kündigt Vergeltung an und lässt wissen: „Niemand sollte einer Atommacht drohen.“

Währenddessen hält der erfahrene Fernsehjournalist und ehemalige WDR-Intendant Fritz Pleitgen (79) die Kriegsgefahr in der Welt für größer als zu irgendeinem Zeitpunkt seit dem Zweiten Weltkrieg.

Er sei „sehr pessimistisch“, sagte Pleitgen in einem dpa-Interview. „Ich kann die ganze Strecke seit dem Zweiten Weltkrieg übersehen. So unübersichtlich und gefährlich wie jetzt war es noch nie.“

An vielen Ecken und Enden der Welt können sich jederzeit regionale Kriege entzünden, „die sich schnell zu Weltbränden auswachsen“ könnten, sagte Pleitgen.

„Die Atom-Mächte operieren militärisch auf engstem Raum, oft mit gegensätzlichen Interessen.“ Dazu kämen die Konflikte zwischen dem Iran und Saudi-Arabien, dem Iran und Israel, der Krieg im Jemen und in Syrien und der Atomstreit mit Nordkorea.

„Und nirgends ein Politiker vom Kaliber Churchill, De Gaulle oder auch Brandt und Kohl. Und selten eine Einigung in der UNO“, erklärte er in einem dpa-Interview.

Doch, doch, verehrter Herr Pleitgen. Einen gibt es. Und nicht nur ebenbürdig. Sogar einen, der all den von Ihnen genannten Personen der Zeitgeschichte auf einigen Feldern überlegen ist.

Einen gibt es . . .

(t.a.)

Update vom 18.05.2018

Der Fall Skripal erscheint in neuem Licht

Neben dem deutschen BND sollen noch mindestens fünf andere westliche Staaten in den Besitz der Nervengift-Formel gelangt sein. Politiker sind schockiert.

Nach den jüngsten Enthüllungen über den Erwerb des Nervengifts Nowitschok durch den Bundesnachrichtendienst beurteilt der SPD-Innenpolitiker Burkhard Lischka den Fall Skripal neu. Das „erschüttert schon ein Stück weit die Argumentationskette, nur die Russen hätten einen derartigen Anschlag mit Nowitschok verüben können“, sagte der innenpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion der FR. „Insofern ist es sinnvoll, dass dieser Vorgang sorgfältig aufgeklärt wird – und nicht vorschnelle Vorverurteilungen stattfinden. Man sieht nämlich jetzt, wie man dann angesichts einer neuen Faktenlage in Erklärungsnöte gerät.“

Mehr Info hier zu haben . . .

 

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