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Im vergangenen Jahr gab es in Deutschland 296 Mordopfer und 3.000, teils elendig verreckte Mitbürger/innen, weil es seit Jahren zu wenig Spender-Organe gibt. Ein Zeugnis bundesrepublikanischer “Regierungskunst“ unter der Führung von Dr. Angela Merkel (CDU).

Zahlreichen Landsleuten, die sehnslichst auf eine lebenrettende Organ- oder Gewebespende warten, könnte geholfen werden, wenn unsere Regierung endlich ihre Arbeit machen würde. Die Mehrheit der Deutschen würde sich gewiss eine in der Sache hilfreichere Organspendenpraxis wünschen. Eine hohe Wette würde ich heute darauf eingehen.

In Deutschland gilt der Grundsatz der Freiwilligkeit der Organ- und Gewebespende. Jede krankenversicherte Person, die bzw. der das 16. Lebensjahr vollendet hat, wird von ihrer Krankenkasse bzw. seinem Versicherungsunternehmen wiederholt angeschrieben und zu einer freiwilligen Entscheidung zur Organ- und Gewebespende aufgefordert.

Um diese Entscheidung dokumentieren zu können, stellen die Krankenkassen bzw. Versicherungsunternehmen kostenlos Organspendeausweise zur Verfügung. Es gibt aber kein Register, in dem die Entscheidungen der Bürgerinnen und Bürger erfasst werden. Wer soll das verstehen?

Da muss man sich doch nicht wundern, warum zu wenig Organ- und Gewebespenden zur Verfügung stehen. Eben lese ich, dass die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) eine Umfrage unter 4.002 Personen zwischen 14 und 75 Jahren veröffentlicht hat, in der 80 Prozent eine positive Einstellung zur Organ- und Gewebespende äußerten.

71 Prozent der Befragten wären einverstanden, wenn ihnen nach dem Tod Organe oder Gewebe entnommen würden. Aber nur 35 Prozent gaben an, einen Organspendeausweis zu besitzen. UND GENAU HIER MUSS ANGESETZT WERDEN: JEDER IST ORGANSPENDER, DER NICHT EIGENS WIDERSPROCHEN HAT. UND WER WIDERSPROCHEN HAT, BEKOMMT IM KRANKHEITSFALL KEIN GEWEBE UND AUCH KEIN ORGAN; PUNKT.

EINE WIDERSPRUCHSREGELUNG MUSS HER!

In vielen europäischen Ländern funktioniert das tadellos: Die Widerspruchsregelung gilt in Österreich, Italien, Spanien und den zugehörigen Kanarischen Inseln, Portugal, Luxemburg und Frankreich sowie Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn und Slowenien. Dort ist automatisch jeder Organspender, wer nicht eigens widersprochen hat.

Die durchschnittliche Wartezeit für eine neue Niere beträgt in Deutschland momentan 5 bis 6 Jahre – in Tschechien etwa ein Jahr. Warum wohl?

Unser Vaterland braucht dringend bessere Politiker!

(t.a., 01.10.2016, 19.52 Uhr) 

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