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Bild: Screenshot vice.com

OPD

„Die politische Korrektheit gehört auf den Müllhaufen der Geschichte“, rief die neue Spitzenkandidatin Alice Weidel den AfD-Deligierten beim Parteitag in Köln entgegen. Ein gefundenes Fressen für Satiriker Christian Ehring. „Jawoll“, sagte der Moderator in der jüngsten Ausgabe der NDR-Sendung „extra 3“, „lasst uns alle unkorrekt sein. Da hat die Nazi-Schlampe doch recht.“

Mir geht das zu weit!

Zwischen der Abkehr von politischer Korrektheit und einer massiven Beleidigung liegen Welten. Was kommt denn als Nächstes? Eine Faust im Gesicht? Und irgendwann ein Messer im Rücken oder eine Kugel im Kopf, weil die Würde, das Leben eines Menschen in der politischen Auseinandersetzung dann garnichts mehr zählt?

Nazis haben andere Länder überfallen, brutale Kriege entfacht und Millionen Menschen getötet, missbraucht, verhungern lassen, gefoltert und vergast. Mit dieser Bezeichnung wird schon länger sehr leichtfertig, ja geradezu inflationär um sich geworfen, sogar auf Wahlplakaten. Ist sowas, im Hinblick auf die grausamen Verbrechen der Nazidiktatur, nicht krass unangebracht? Sehe nur ich hierbei eine gefährliche Verrohung der Sitten?

„Hier könnte ein Nazi hängen“ plakatiert „Die PARTEI“ im Landtagswahlkampf an Mästen und Laternen. Ich finde das geschmacklos und höchst befremdlich.

(t.a., 02.05.2017, 12.55 Uhr)

 

Nachtrag vom 17.05.2017

Unterlassungserklärung wegen „Nazi-Schlampe“:  Alice Weidel verliert vor Gericht gegen „extra 3“

Die AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel wollte vom NDR eine Unterlassungserklärung, weil die Satiresendung „extra 3“ sie als „Nazi-Schlampe“ bezeichnet hatte. Das Landgericht Hamburg lehnte ihre Forderung in allen Punkten ab.

Kann ich nicht nachvollziehen.

Dann können wir den Artikel 1 des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ auch in die Tonne werfen, wenn Satire alles darf.

Nach Informationen des “SPIEGEL“ will Alice Weidel Beschwerde gegen den Beschluss einlegen.


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