Erst die Partei, dann das Land? Eben nicht!
22. November 2017 von Toni Aigner
Turm am Bundestag, Foto: Karlheinz Pape
OPD
In Demokratien müssen zuweilen auch ’Kröten’ geschluckt werden. Kompromisse sind die Regel. Kompromissfähigkeit, auch über die eigenen Grenzen hinaus, gehört zum Markenkern eines verantwortungsvollen Staatsarchitekten und Demokraten. Alles hinwerfen, wie bei der privaten Partnerwahl, ist handwerkliches und charakterliches Versagen, wenn ein führendes Industrieland danach ohne Regierung ist; wenn Reformprojekte danach für viele Monate auf Eis liegen. Kleine Schritte sind besser als Stillstand . . .
D ist ein Schlüsselland in Europa – und in der Welt. Auch wenn Sondierungsgespräche ein bisschen wie Wunschkonzerte sind, muss am Ende das Wohl des Landes über den Befindlichkeiten der Partei stehen.
Politik sollte als ernsthaftes Handwerk verstanden werden – und wenn es die Aufgabe erfordert, muss man sich auch mit einem stumpfen Messer durch einen dichten Dschungel auf die nächste Lichtung arbeiten können. Ein Meister vermag auch dies . . .
(t.a.)