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Über Rache und Vergeltung haben die Philosophen viel nachgedacht und aufgeschrieben.

„Das Wasser haftet nicht an den Bergen, die Rache nicht an einem großen Herzen“ schrieb Konfuzius vor mehr als 2500 Jahren auf seine Bambustäfelchen.

„Wer auf Rache aus ist, grabe zwei Gräber“ sagen die alten Chinesen.

Und Ephraim Lessing, ein bedeutender Dichter der deutschen Aufklärung, schrieb vor über 200 Jahren davon, dass die Rache keine Zierde für eine große Seele ist.

Alles richtig und überaus weise.

Trotz alledem genießt der ehemalige französische Weltfußballer Zinedine Zidane meinen größten Respekt für seinen Kopfstoß gegen den Italiener Marco Materazzi, der seine Schwester während des WM-Finales aufs Gröbste beleidigte.

Nachdem Materazzi Zidane immer wieder am Trikot festgehalten hatte, machte Zidane seinem Gegner das Angebot, ihm das Trikot nach dem Spiel zu geben. “Ich nehme lieber deine Nutte von Schwester”, war die Antwort des italienischen Fußballweltmeisters. Zidanes spontane Reaktion ist bekannt.

Die Philosophen kann man schätzen und verehren wie das Liebste auf dieser Welt, und doch bekommt die Vergeltung ihren Rang, wenn nichts anderes den Frieden bringt – und sei es auch nur der innere Frieden.

Da hilft der englische Philosoph und Staatsmann Sir Francis von Verulam Bacon weiter: „Vergeltung ist eine Art wilder Gerechtigkeit.“

Die Deutschen würden sagen: „Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil.“

(t.a., 26. Januar 2016)



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